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.................................R.D. Brinkmann

.................................Oh, friedlicher Mittag

 

 

 

Oh, friedlicher Mittag

mitten in der Stadt, mit den verschiedenen
Mittagsessengerüchen im Treppenhaus. Die Fahrräder
stehen im Hausflur, abgeschlossen, neben
dem Kinderwagen, kein Laut ist zu hören.

Die Prospekte sind aus den Briefkästen
genommen und weggeworfen worden. Die Briefkästen
sind leer. Sogar das Fernsehen hat die türkische
Familie abgestellt, deren Küchenfenster

zum Lichtschacht hin aufgeht. Ich höre
Porzellan, Teller und Bestecke, dahinter
liegen Gärten, klar und kühl, in einem blassen Frühlingslicht.
Es sind überall die seltsamen

Erzählungen von einem gewöhnlichen Leben ohne
Schrecken am Mittwoch, genau wie heute. Der Tag
ist, regenhell, verwehte Laute: oh friedlicher
Mittwoch mit Zwiebeln, auf dem Tisch,

mit Tomaten und Salat.
Die Vorhaben und Schindereien sind
zerfallen, und man denkt, wie friedlich
der Mittwoch ist

Wolken über dem Dach, blau, und
Stille in den Zimmern, friedlich und still und
genauso offen wie Porree, wie Petersilie grün ist
und die Erbsen heiß sind.

 
 

 

 

 

 

Sequenz

(Sweet was my Rose)

 

Dieses Gedicht von R.D. Brinkmann kann hier nicht insgesamt gezeigt werden, da der Provider (bzw. jemand in seinem Umfeld) es für obszön, politisch, gendermäßig sexistisch oder sonstwie nicht für vertretbar hält. Es ist mir eigentlich egal, ob ein Angehöriger irgendeiner Orthodoxie Gedichte gut oder schlecht findet. Nicht egal ist mir, dass jemand wie Brinkmann oder Gomringer von ganz und gar wohlmeinenden Puritanern zensiert werden kann und die Öffentlichket nicht "Feuer" schreit und einfach einmal in eine andere Richtung schaut.

Merke: 1. Eine Zensur findet nicht statt. (Ausser, Sie befinden sich in einer Mall, auf social media websites oder bei einem wohlmeinenden Provider, der den Zeichen der Zeit meint genüge tun zu müssen. Das ist ein absolutes Armutszeugnis.)

Merke: 2. Eure Großmütter haben sich nicht den Arsch aufgerissen und sich öffentlich zu sexuellen Fragen geäussert, damit Ihr das nun in irgendeinem verquält korrekten Biedersinn aufhebt. Denn: ihr habt deutlich davon profitiert. Aber, vielleicht möchten ja Einige zurück ins 19. Jahrhundert. Das steht ihnen frei.

Merke: 3. Ich möchte mit so einem Geistlich Armen Quatsch nicht belästigt werden.